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Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Mundatmung

Die Mundatmung ist ein Thema von zunehmender Bedeutung in der Schlaf- und Atemforschung. Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Atmung durch den Mund weitreichende Auswirkungen auf unsere Gesundheit und Schlafqualität hat. Wir beleuchten, wie Mundatmung nicht nur den Schlaf stört, sondern auch langfristig unsere Gesundheit und körperliche Entwicklung beeinflussen kann. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung einer gesunden Atmung zu schärfen und Ansätze für eine verbesserte Atemgesundheit aufzuzeigen.

Mundatmung-Nasenatmung

Auswirkungen der nächtlichen Mundatmung auf die Gesundheit

Ist der Mund in der Nacht geöffnet, merkt man dies häufig am nächsten Morgen – z.B. durch einen trockenen Mund und Mundgeruch (vgl. Peper et al., 2023). Eine Mundatmung ist mit Schlafstörungen und Schlafapnoe (vgl. Kalaskar et al., 2021, de Souza Marquez, 2019 u.a.) und einer erhöhten Schlafzeit, da diese weniger erholsam ist (vgl. Guilleminault, 1998, de Souza Marquez, 2019) sowie einer Tagesmüdigkeit (de Souza Marquez, 2019, Kalaskar et al., 2021) verbunden. Kinder kompensieren diese Müdigkeit häufig durch eine erhöhte Aktivität, um „wach“ zu bleiben (eig. Anmerkung), sind schneller reizbar und haben Probleme mit dem „Trocken werden“ (vgl. Guilleminault, 1998).

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Menschen mit einer Mundatmung kommen nicht in den Tiefschlaf. Dieser Tiefschlaf ist jedoch notwendig, damit das sogenannte Vasopressin, ein Hormon, das in der Hypophyse synthetisiert wird, gebildet wird.

Vasopressin sorgt u.a. dafür, dass das Wasser im Körper gebunden wird und der Harndrang besser kontrolliert werden kann (vgl. Nestor, 2021). Ein wiederholtes Einnässen ins Bett kann somit eine Erklärung dafür sein, dass dieses Hormon nicht ausreichend im Körper gebildet wird.

Außerdem ist ein häufiges Aufwachen und nächtliches Trinken ein Hinweis auf eine Mundatmung, da durch die offene Mundhaltung ein hoher Verlust an Feuchtigkeit entsteht und somit Durst entsteht. Dieser forciert den Harndrang noch zusätzlich (vgl. Nestor, 2021).

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Menschen mit einer Mundatmung kommen nicht in den Tiefschlaf. Dieser Tiefschlaf ist jedoch notwendig, damit das sogenannte Vasopressin, ein Hormon, das in der Hypophyse synthetisiert wird, gebildet wird.

Vasopressin sorgt u.a. dafür, dass das Wasser im Körper gebunden wird und der Harndrang besser kontrolliert werden kann (vgl. Nestor, 2021). Ein wiederholtes Einnässen ins Bett kann somit eine Erklärung dafür sein, dass dieses Hormon nicht ausreichend im Körper gebildet wird.

Außerdem ist ein häufiges Aufwachen und nächtliches Trinken ein Hinweis auf eine Mundatmung, da durch die offene Mundhaltung ein hoher Verlust an Feuchtigkeit entsteht und somit Durst entsteht. Dieser forciert den Harndrang noch zusätzlich (vgl. Nestor, 2021).

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Mundatmung und ihre Auswirkungen auf das Wachstum bei Kindern

Laut Moriras-Almeida et al. (2018) sollte die Mundatmung als potientielle Ursache für Wachstumsstörungen bei Kindern betrachtet werden (vgl. Albrecht, 2004). Verschiedene Studien bringen die Mundatmung mit vermindertem Wachstum sowie einer reduzierten Freisetzung von Wachstumshormonen in Verbindung. Der verminderte Hormonspiegel steht mit Appetitlosigkeit, einer niedrigen Kalorienzufuhr, nächtlicher Hypoxämie, einem erhöhten Energieverbrauch durch die erhöhte Atemleistung und anderen Problemen in Verbindung (vgl. Moriras-Almeida et al., 2018).

Gesundheitliche Folgen des Mundatmungs-Syndroms

Durch das „Mundatmungs-Syndrom“ (de Souza Marques, 2019), treten eine Folge von weiteren Schäden auf wie z.B. Gesichts- und Haltungsveränderungen, Sprachprobleme, Essprobleme, schlechte Schulleistungen, schlechte sportliche Leistungen, ein schlechtes Selbstwertgefühl und auf Grund der mangelnden Aufmerksamkeit und Konzentration treten ADHS-charakteristische Symptome auf (vgl. de Souza Marquez, 2019). Kalaskar et al. (2021) schlagen vor, in der Anamnese nach einer Mundatmung zu fragen, um eine unnötige Gabe von Medikamenten zu verhindern.

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Die Bedeutung des Kauens für Verdauung und Energieverbrauch

Das Sprichwort „gut gekaut ist halb verdaut“ macht deutlich, dass der Kauprozess den Magen-Darm-Trakt entlastet und die natürlichen Stoffe des Speichels zur Vorverdauung nicht oder nur unzureichend genutzt werden. Neuere Studien zeigen, dass ein intensiver Kauprozess zu einer Erhöhung des Energieverbrauches nach der Nahrungsaufnahme führt und somit „Adipositas verhindert“ und die „Verdauungs- und Absorptionsaktivität“ erhöht (vgl. Zielinski,, 2023).

Bedeutung einer guten Ruhelage des Mundes

Eine gute Ruhelage des Mundes mit einer physiologischen Zungenposition am Gaumen sorgt im Zusammenspiel mit weiteren Muskeln für ein natürliches Unterdruckverhältnis im Mund. Dieses unterstützt außerdem die Belüftung des Ohres. Korbmacher (2019) bezeichnet die Lippen als „entscheidend für die Positionierung der Frontzähne“. Kompensationen, wie z.B. ein zu stark angespannter Kinnmuskel (m. mentalis) führen zu einem sogenannten „Nadelkissenkinn“. Der Muskel kompensiert dann die zu schwache Lippenmuskulatur.

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Orale Habits und ihre Auswirkungen auf die Mundgesundheit

Orale Habits („schädliche Gewohnheiten“, Codoni, 2008), wie z.B. Daumen lutschen, Schnullern, Lippen beißen, an den Nägeln kauen etc. bewirken, dass die Zunge nicht am richtigen Ruhelageort liegt (vgl. dazu Codoni et al., 2019) und auch andere Strukturen, wie die Zahnstellung (z.B. offener Biss), das Kiefergelenk und die Lippenspannung negativ beeinflusst. Erst wenn Habits abgebaut sind, kann ein physiologisches Schlucken aufgebaut werden- das Habit steht sonst dem Therapieerfolg entgegen.

Gesundheitliche Risiken durch offenen Mund

Ein offener Mund ist nicht nur schlecht für das natürliche Speichelmilieu zum Schutz der Zähne, sondern lässt unerwünschte Fremdkörper wie Pollen oder Viren ungefiltert in den Körper eindringen. Daraus folgen häufig Infekte, Asthma oder Allergien (vgl. Peper et al., 2023).

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Labiando-Stickstoff

Die Rolle von Stickstoffmonoxid für die Gesundheit

Das bereits genannte körpereigene Gas Stickstoffmonoxid hat „lebensverändernde Eigenschaften“ und einen starken Einfluss auf die Gesundheit z.B. Bluthochdruck, Herz-Kreislaufprobleme und andere Erkrankungen können durch das Stickstoffmonoxid positiv beeinflusst werden (vgl. McKeown, 2022).

Förderung des physiologischen Gesichtswachstums durch geschlossenen Mund

Nur wenn der Mund geschlossen bleibt, kann das Gesicht gut und physiologisch wachsen. Kieferorthopädische (Früh-) Behandlungen und logopädische Therapien können durch das LABIANDO-Lippentraining unterstützt werden, um die Gesichts- und Mundentwicklung positiv zu beeinflussen. „Wenn Sie gerade nichts zu kauen haben, halten Sie die Lippen geschlossen …“ fasst James Nestor treffend zusammen (2021). Da dies aber nicht so einfach umsetzbar ist, hilft dir unser Trainingsgerät dabei, diesen physiologischen Vorgang wieder neu zu lernen. Auf unseren Übungs-Plänen kannst du dir je nach Schweregrad zunächst kleinschrittige Ziele (z.B. 3 x täglich für 2 Minuten die Nasenatmung üben) setzen. 

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Gummy Smile

Durch die Mundatmung wächst der Oberkiefer zu weit nach unten und ein Gummy-Smile/Zahnfleisch-Lächeln entsteht. Durch ein Muskeltraining, vor allem im Bereich der Lippen, kann diesem entgegen gewirkt werden.

Beginn der Verdauung und Bedeutung des Riechens

Die Verdauung beginnt mit dem Kauen. Auch das vorherige Riechen der Nahrung lässt uns „das Wasser im Mund zusammen laufen“. Die Riechzellen sitzen in der Nase und werden bei einer Mundatmung somit nicht genutzt. Mundatmer schlafen oft überstreckt mit dem Kopf nach hinten, damit genug Luft „rein kommt“, die Oberlippe wird immer inaktiver und verkürzt sich. Natürlich muss hier auch das Lippenband betrachtet werden, das möglicherweise den Mundschluss behindert (siehe auch “Orale Restriktionen“).

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Auswirkungen offener Mundhaltung auf das Kauen und Schlucken

Bei einer offenen Mundhaltung und schwachen Mundmuskulatur wird die Nahrung oft nur unzureichend gekaut, Schmatzgeräusche entstehen und führen immer wieder zu Spannungen am Essenstisch. Der Gaumen, ein wichtiger Baustein des Schluckvorganges, ist bei Mundatmern bis zu 11 Prozent höher, als bei Nasenatmern (Lin et al., 2022). Die Zunge muss somit eine weitere Strecke beim Schluckvorgang einnehmen. Mundatmer haben häufiger Beschwerden mit den Nasennebenhöhlen und mit Mittelohrentzündungen und weiteren Symptomen. Studien zeigen zudem einen Zusammenhang zwischen der Nasenatmung und der Gesichts- und Kieferentwicklung.

Schlafstörungen und deren Auswirkungen bei Kindern mit Trisomie 21

Neue Studien bei Kindern mit Trisomie 21 (Down-Syndrom) belegen ein erhöhtes Risiko für Schlafstörungen, die sich auf die „Tagesform“ auswirken (vgl. Shetty et al., 2023). Die sog. Schlafspindeln im EEG, die im Leicht- und Tiefschlaf beobachtet werden können, sind reduziert und können ein früher „Biomarker“ für ein erhöhtes Risiko für eine spätere Demenzerkrankung sein (vgl. Shetty et al., 2023).

Labiando-Trisome-21-Down-Syndrom
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